GESPRÄCH IM LIVESTREAM: Staffel 1, Folge 1: Connecting throughout the world: Roma in der Corona-Krise

GESPRÄCH IM LIVESTREAM: Staffel 1, Folge 1: Connecting throughout the world: Roma in der Corona-Krise

Seminar
Freitag, 08.05.2020, 20:00 - 22:00 Uhr

GESPRÄCH IM LIVESTREAM mit
Markus Pape // Journalist und Menschenrechtsaktivist aus Prag
Jelena Mićović // Sozialarbeiterin von der Beratungsstelle der ­Caritas Serbien in Belgrad
Nizaqete Bislimi-Hošo // Rechtsanwältin aus Essen
auf YouTube: https://www.youtube.com/channel/UCTG4KijgznlBGfqLQkzVQNQ/videos

Viele Angehörige der Roma-Communities in Europa leben in prekären Verhältnissen, häufig in überfüllten Siedlungen ohne Wasser und Strom, womit sie kaum die Möglichkeit haben, sich vor einer Infektion zu schützen. Oft haben sie zudem keinen Zugang zum Gesundheitssystem. Ihren Lebensunterhalt bestreiten viele im informellen Sektor, etwa durch das Sammeln und dem Verkauf von Wertstoffen oder in der Saisonarbeit. Diese Einkommensmöglichkeiten fallen nun fast gänzlich weg.
Die Lebensbedingungen sind die Folge jahrzehntelanger struktureller Diskriminierung. Nun kommen diskrimi­nie­rende Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus hinzu. In Bulgarien und in der Slowakei stehen ganze Roma-Siedlungen unter Ausgangssperren. Roma aus Armutsvierteln und rückkehrende Roma aus den reicheren EU-Ländern werden unter Generalverdacht gestellt, das Virus zu verbreiten. In der Ukraine gibt es Berichte von gewaltsamen Vertreibungen von Roma. In Nordmazedonien ist eine Frau in den Wehen gestorben, weil sie zunächst tagelang keine Hilfe bekommen hat und dann, da sie Fieber hatte, stundenlang vor der Klinik auf das (negative) Ergebnis eines Coronatests warten musste.
Ähnliche Berichte gab es auch vor Corona schon. Diese sollen nun endlich gehört werden, denn der Virus macht eins besonders deutlich: Wir sind alle gleich. Wir haben aber nicht alle die gleichen Rechte.
Wir werden berichten. Europaweit und darüber hinaus. Mit Menschen reden, die vor Ort sind und uns informieren. Aber wir wollen auch handeln, und uns gegenseitig stärken, nicht zuletzt praktische Unterstützung schaffen. #leavenoonebehind In einer Online-Reihe berichten wir aus verschiedenen Ländern.

Eine Kooperationsveranstaltung von:
Gruppe gegen Antiromaismus Dresden,
Roma Antidiscrimination Network / Roma Center e.V.,
riesa efau. Kultur Forum Dresden,
Sächsischer Flüchtlingsrat e.V.,
Roma Respekt / Weiterdenken e.V.,
Doku+ Recherchegruppe, akate / Flüchtlingsrat Bremen,


gefördert von:
Lokales Handlungsprogramm der Stadt Dresden
Bundeszentrale für politische Bildung im Rahmen des Projektes: ­Gesellschaft-Kunst-Politik. Praxen für gesellschaftliche Selbstwirksamkeit