Massakerfriedhof Ovcara, Vukovar, Kroatien. Hier wurden im Kroatienkrieg am 18. November 1991 mehr als 250 Zivilisten von serbischen Einheiten zuerst gefoltert und schließlich ermordet.
Zerstörte Moschee, Prizren, Kosovo.

Vortrag & Gespräch: Kollektive Traumata u. a. mit Dr. Tobias Strahl
(Livestream)

Mittwoch, 25.11.2020, 20:00 - 22:00 Uhr
Motorenhalle, Wachsbleichstraße 4a, 01067 Dresden
Eintritt frei

— Terroranschläge, Kriege, politische Verfolgung, Zerstörung von Kulturgütern, Folter und Völkermord – derartige extreme Gewalterfahrungen hinterlassen Spuren. Es sind gesellschaftliche Gewaltereignisse, die über den einzelnen Menschen hinaus gehen. Sie prägen das Fühlen, Denken und soziale Handeln von Gruppen oder Gesellschaften, die davon betroffen waren, und setzen sich im kollektiven Gedächtnis fest. Dieser Prozess wird gegenwärtig mit dem Begriff „Kollektive Traumata“ gefasst, wenngleich der Begriff wissenschaftlich und politisch nicht ganz unumstritten ist. Eng verzahnt mit dem Traumadiskurs sind dabei auch Potentiale zur Instrumentalisierung des Opfertums, beispielsweise um von selbst begangenem Unrecht abzulenken, Entschädigungsleistungen zu fordern oder „Vergeltungsmaßnahmen“ zu legitimieren.
Wie kann angemessen über dieses Leid sowie über die davon bedingten gesellschaftlichen Zustände gesprochen werden, ohne in eine „Ideologie des Opfertums“ zu verfallen? Welche Potenziale haben Kunst und Kultur sowohl für die individuell Betroffenen als auch im gesamtgesellschaftlichen oder gar globalen Kontext, damit umzugehen?

Link zum Livestream: https://www.youtube.com/channel/UCvSwmhH5AxNqe4usacsxsMA