Dresden, Řehlovice und Ustí nad Labem
– Jedes Jahr kommen neue Freiwillige in die Gedenkstätte Terezín/ Theresienstadt, um dort die pädagogische Arbeit zu begleiten und mitzugestalten. Die Erfahrungen vor Ort werfen bei den jungen Menschen viele Fragen dazu auf, wie wir erinnern können und sollen. Doch auch langjährig im Bereich der historischen Bildung Tätige müssen sich immer wieder neu positionieren: Wo sind meine Toleranzgrenzen in der Arbeit mit uns entgegen-gebrachten teils antidemokratischen Meinungen? Wessen gedenken wir warum? Wo sind weiße Flecken in der Vermittlung von Narrativen z.B. bestimmte Opfergruppen des NS angehend wie Romn*ja und Sint*ezze, queere Menschen oder Menschen mit Behinderung? Nicht zuletzt: wie verhält es sich mit Diskursen, die antislawischen Rassismus kontrovers zum Thema haben oder aber das Verhältnis von Kolonialismus und Nationalsozialismus/der Shoa (vgl. Therkessidis). Und wie können wir auch in aktuellen Einordnungen zum Krieg in der Ukraine die osteuropäischen Erfahrungen respektvoll aber kritisch einordnen?
Hinzu kommt generationsübergreifend die Frage: Wie werden wir in unserer Arbeit allen gerecht? Hier gilt es zu unterscheiden zwischen persönlichem Anspruch, gesellschaftlichem, institutionellem und natürlich dem der Nutzer*innen unserer Angebote.
Neben den Berichten und Reflektionen der „alten“ Freiwilligen über ihre Erfahrungen dient dieses Seminar dazu, die neuen Freiwilligen gut bei den ersten Schritten im neuen Lebensabschnitt zu begleiten. Gleichzeitig können alle Interessierten der politisch-historischen Bildung die Zeit nutzen, um das eigen Tun intergenerationell zu reflektieren.
Gebühr Kostenfrei inkl. Ü/ VP dank Spendeneinnahmen unseres Kooperationspartners
Unterkunft Kulturní Centrum Řehlovice bei Ustí nad Labem. Die Unterkunft erfolgt in Mehrbettzimmern. Bei der Anmeldung bitte besondere Verpflegungswünsche angeben. Beginn im Kultur Forum des riesa efau, Wachsbleichstraße 4a, 01067 Dresden
Leitung Susanne Gärtner, politische Bildnerin, Armin Pietsch (Religionspädagoge), Frauke Wetzel (Kulturwissenschaftlerin) & André Dreyhaupt (ehemaliger Freiwilliger, Physiker)
Anmeldung Bitte möglichst bis 01. August.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Verein „Jugendbegegnung in Theresienstadt/Terezín“ statt.
Online-Anmeldung nicht mehr möglich.
Weitere Informationen erhalten sie telefonisch im Servicebüro unter (0351) 86602 11.