Der Untergang des Autolandes? Das Privatauto zwischen Liebe und Last

Der Untergang des Autolandes? Das Privatauto zwischen Liebe und Last

Diskussion, Vortrag
Montag, 26.11.2018, 19:00 - 21:00 Uhr
Motorenhalle, Wachsbleichstraße 4a, 01067 Dresden
Einst galt es als des Deutschen liebstes Kind und Jobmotor der Republik: Das eigene Auto gehörte zur privaten Freiheit wie das Eigenheim mit Garten im Grünen. Das Auto war Teil der Biographie von Millionen. In seinem Lack spiegelte sich das Auf und Ab des Lebens. Doch der Lack scheint ab, spätestens seitdem Staus, Grenzwerte, Dieselkrise und Fahrverbote die Diskussion beherrschen. Der Börsenwert globaler Mitfahrdienste übersteigt bald die Aktien ehrwürdiger deutscher Autokonzerne. Das Festhalten am Eigentum wird zum volkswirtschaftlichen Problem. Darüber hinaus ist der Individualverkehr in großem Ausmaß für die CO2-Emmissionen und damit für den Treibhauseffekt verantwortlich. Und auch, wenn das für das Elektroauto nicht im selben Maße gilt, so führt auch hier ein weiteres Beharren auf Individualmobilität zu erhöhtem Ressourcenverbrauch und ist mit einem nachhaltigen Verkehrskonzept unvereinbar. Neben der politischen Dimension sind es aber auch die unzähligen Alltagsfragen, die das Auto zur Diskussion stellen: Stehe ich per Auto im Stau oder ist die S-Bahn schneller? Zahle ich die nächste Reparatur oder melde ich mich beim Carsharing an? Überlasse ich Fremden meinen Wagen und verdiene statt zu zahlen? Und was sind das für neue Kleinbusse, mit denen der Nahverkehr wirbt?

Die Welt der Mobilität ist bunter geworben. In Großstädten ist das Privatauto nicht mehr zwingend das flexibelste aller Verkehrsmittel. Vielleicht zum ersten Mal in der Geschichte stehen Alternativen zur Verfügung, die es mit dem eigenen Wagen aufnehmen können. Zugleich gibt es aber Regionen, in denen der Bus zweimal pro Tag fährt und auf jede Person statistisch ein Auto kommt. Es sind also auch die mobilen Lebenssituationen, die immer unterschiedlicher werden.

Wir möchten Sie einladen, gemeinsam mit Dr. Christian Scherf, Mitautor des Buches „Erloschene Liebe? Das Auto in der Verkehrswende“, zu diskutieren: Ist das Privatauto – und damit das Autoland Deutschland – am Ende oder leben Todgesagte wieder einmal länger?

Im Rahmen der Sächsischen Entwicklungspolitischen Bildungstage: www.sebit.info