Dies führt so weit, dass die Kommunismusrezeption in den letzten Jahren auch beginnt Erinnerungsdiskurse zu beeinflussen. Beginnend mit dem sogenannten Historikerstreit 1986/87, mit dem zum ersten mal öffentlich die Singularität des Holocaust in Frage gestellt und der Holocaust als Reaktion auf das Gulag-System der Sowjetunion dargestellt wurde, entwickelt sich auch die Frage nach der sogenannten Erinnerungskonkurrenz. Dies hat z. B. in Sachsen bis heute großen Einfluss auf politische Debatten und die Ausgestaltung der sächsischen Gedenkstättenpolitik.
Prof. Dr. Uwe Hirschfeld ergründet mit uns den Einfluss Marx auf andere Denker*innen, geht auf die Folgen der Erinnerungsdiskurse für aktuelle politische Praxen in Sachsen ein und fragt nach Möglichkeiten, wie Erinnerung ohne ein Ausspielen der Opfer erfolgen kann.
In Kooperation mit der Sächsische Landesarbeitsgemeinschaft Aufarbeitung des Nationalsozialismus (SLAG)