LESUNG, FILME, TALK Gisela Elsner und ihr sich wandelndes Bild der DDR

Nummer: MHK 116

LESUNG, FILME, TALK Gisela Elsner und ihr sich wandelndes Bild der DDR
mit Christine Künzel & Nils Werner, findet vor Ort statt

Samstag, 19.06.2021, 18:00 - 20:00 Uhr
Motorenhalle, Wachsbleichstraße 4a, 01067 Dresden

Gisela Elsner galt die DDR als Sehnsuchtsort. Doch wie viel hatte dies mit der Realität zu tun? Als im November 1989 die Mauer fiel, brach für Gisela Elsner eine Welt zusammen. „[I]ch stehe wegen der politischen Ereignisse in der DDR unter einem Schock“, schrieb sie am 14. November 1989 an einen Freund in Ostberlin. Und weiter: „Ich bin an einem Punkt angelangt, der jenseits von Haß und Verzweiflung liegt. Es erfüllt mich eine gigantische innere Kälte.“ Den zunächst von äußerster Verzweiflung gekennzeichneten Briefen folgt aber eine mindestens ebenso intensive schriftstellerische Auseinandersetzung mit dem Thema, wie etwa ein Manuskript mit dem Titel „Die demaskierende Maskerade. Über die sogenannte deutsche Revolution“, aus dem Auszüge im April 1990 in zwei Teilen im Neuen Deutschland veröffentlicht wurden. Erst im Zuge der deutsch-deutschen Wiedervereinigung und ihrer negativen Erfahrungen im Rahmen eines überstürzten Umzugs nach Ostberlin änderte sich Elsners Einstellung zum ‚real existierenden Sozialismus‘ in der DDR. “Die teuflische Komödie”, eines der letzten Manuskripte, an dem Elsner bis kurz vor ihrem Tod arbeitete, stellt schließlich eine bitterböse, satirische Abrechnung mit dieser Utopie im Sinne einer Dystopie dar.

In einer Melange aus Texten von Elsner und filmischen Beiträgen (u.a. A.R. Penck „Terror in Dresden“ und „Barfuss und ohne Hut“ von Jürgen Böttcher aka Strawalde) wollen wir in dieser Veranstaltung eine kontrastierende Verzahnung vornehmen: Zusammenhalt versus Abgrenzung, die Solidarität im Kleinen und auch der Aufbruch inmitten des Zerfalls eines Staates.

Veranstaltung findet vor Ort statt, sofern es die Corona-Verordnung zulässt.

Aufgrund des vorgeschriebenen Mindestabstands gibt es nur eine begrenzte Anzahl an Plätzen. Deshalb empfehlen wir Ihnen, die Tickets bereits im Voraus online zu kaufen. Klicken Sie dafür bitte auf den Anmeldebutton. Restkarten sind ggf. an der Kasse vor Ort erhältlich.

im Rahmen der Ausstellung "Berührungsverbote. Annäherung an Gisela E"

Kosten:
4 Euro

Online-Anmeldung nicht mehr möglich.
Weitere Informationen erhalten sie telefonisch im Servicebüro unter (0351) 86602 11.