Fachworkshop in Plauen: Bilder dekonstruieren
Fachworkshop in Plauen: Bilder dekonstruieren

Nummer: MHK 138

Fachworkshop in Plauen: Bilder dekonstruieren
Der Fachworkshop muss leider in das kommende Jahr verschoben werden

Gespräch
Freitag, 19.11.2021, 11:00 - 18:00 Uhr
auswärts

Der Fachworkshop muss leider in das kommende Jahr verschoben werden. Der neue Termin wird zeitnah bekannt gegeben

– Sensibilisierungsworkshop zum Thema Rassismus gegen Sinti und Roma und Gespräch zu lokalen Problemlagen und Lösungsansätzen

In Plauen sind Roma. Schon eine Weile. Menschen sind gegangen. Neue sind gekommen. Es gibt Gerüchte. Ängste. Berührungsängste. Aber was ist eigentlich los? Keiner weiß es so recht. Das Thema ist komplex. Wir laden ein: Menschen aus der Verwaltung, der Ausländerbehörde, dem Jobcenter. Lehrerinnen und Sozialarbeiter. Menschen, die für die Presse arbeiten. Engagierte aus der Region, die wissen wollen was los ist und Angst haben, dass etwas eskaliert – die interessiert sind an einem guten Miteinander. Gemeinsam mit dem Verein RomaTrial aus Berlin, der sich seit Jahren mit dem Thema Antiromaismus (Rassismus gegen Roma) befasst und auch in sogenannten Brennpunkten in Berlin arbeitet, wollen wir uns sensibilisieren und informieren: Wer kommt warum? Was sind Vorurteile? Zudem stellen Mitarbeitende des sächsischen Vereins Romano Sumnal ihre Arbeit vor und geben eine Einführung in die Geschichte von Sinti und Roma.

Anmeldung bitte bis 16.11.2021 möglich (Bitte Anmeldebutton unten nutzen). Nachfragen gerne an susanne.gaertner@riesa-efau.de

Der Fachworkshop ist Teil der Reihe:
Was ist mit Unku passiert? Sinti und Roma gestern und heute – Veranstaltungsreihe in Plauen
Ausstellung, Gespräche, Vorträge, Fachworkshop

Vorurteile, Hass und Gewalt gehören bis heute zu den alltäglichen Erfahrungen, die Sinti und Roma in Deutschland und ganz Europa machen. Ihre systematische Ausgrenzung und Schlechterstellung wird von großen Teilen der Mehrheitsgesellschaft nicht wahrgenommen. Zum Nichtwissen über die Lebensrealität von Sinti und Roma gehört auch, dass über den Völkermord, der unter NS-Herrschaft an ihnen in fast ganz Europa begangen wurde, nur wenig gesprochen wird. In einer kleinen Veranstaltungsreihe wollen wir das Thema Antiromaismus (Rassismus gegen Sinti und Roma) und die Lebenswelten von Roma auf unterschiedlichen Ebenen beleuchten. Gemeinsam wollen wir einen Raum schaffen, in welchem Begegnung stattfindet, Fragen zu aktuellen Themen in Plauen gestellt werden können und wir uns sensibilisieren für eigene Schubladen im Kopf. Alle Veranstaltungen finden in den Räumen des colorido e.V. Dittrichplatz 8 in Plauen/Vogtland statt.

Kooperationspartner: colorido e.V., Karo e.V., Bündnis gegen Rassismus – für ein gerechtes und menschenwürdiges Sachsen, Gruppe gegen Antiromaismus Dresden, riesa efau. Kultur Forum Dresden, Romano Sumnal, RomaRespekt, Roma Trial, Bildungswerk für Friedensarbeit der Deutschen Friedensgesellschaft
Partnerorganisationen der Ausstellung: Belorussische Roma-Diaspora, Geschichtswerkstatt Leonid Lewin

Förderer: Rosa-Luxemburg-Stiftung, Weltoffenes Sachsen, Workshop: riesa efau ist anerkannter Träger der bpb, Ausstellung: Auswärtiges Amt

Die Ausstellung ist zu sehen vom 4. bis 20.11.2021 in den Räumen des colorido e.V., Dittrichplatz 8, Plauen/Vogtland. Alle Veranstaltungen finden ebenfalls dort statt.

Für alle Veranstaltungen gilt: Bitte die aktuelle Corona-Verordnung beachten.
Antidiskriminierungsklausel: Den Veranstaltenden ist ein respektvolles und diskriminierungsfreies Miteinander sehr wichtig. Störungen oder Beleidigungen führen zum Ausschluss aus der Veranstaltung. Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

Ausstellung: Ignorierter Genozid: Völkermord an Roma in Belarus 1941-1944.
Donnerstag, 04.bis Samstag, 20.11.2021

Der Genozid der deutschen Besatzer an Roma ist weder im kollektiven Gedächtnis der belarussischen noch der deutschen Bevölkerung verankert. Dabei war die Ermordung von Roma ein elementarer Bestandteil des deutschen Vernichtungskriegs im Osten. Im Rahmen einer deutsch-belarussischen Kooperation wurden Überlebende interviewt und Orte von Massenerschießungen besucht. Die Ausstellung präsentiert die Ergebnisse dieses Projektes. Sie spiegelt die Erinnerung der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen an die Verbrechen, die ihnen von den deutschen Besatzern angetan wurden, und enthält historische Überblickstexte zum Ablauf des Völkermords, seiner Aufarbeitung und zum Thema Antiromaismus (Rassismus gegen Roma). Thematisiert werden dabei Überlebensstrategien und Widerstand, Reaktionen der Mehrheitsbevölkerung und Erinnerungspolitik. Die Projektpartner - die Belarussische Roma Diaspora und das Berliner Bildungswerk für Friedensarbeit – wollen damit einen Beitrag zur Erinnerung an die deutschen Verbrechen an Roma in Belarus leisten.

Vernissage: Was ist mit Unku passiert? Zur Geschichte von Sinti und Roma in der DDR
Donnerstag, 4.11.2021, 18.00 Uhr

Unku ist vielen Älteren, die in der DDR großgeworden sind bekannt. Sie war die Begleiterin von Ede in dem Kinderbuch Ede und Unku (Autorin Grete Weiskopf, Ersterscheinung 1931). Wenig bekannt ist die Geschichte ihrer Familie und, dass sie 1944 in Auschwitz ermordet wurde. Ihre Familiengeschichte steht stellvertretend für die Verfolgungsgeschichte von Sinti und Roma. Darüber, und über das Leben von vor allem Sinti in der DDR, wollen wir mit Juliane Grimm ins Gespräch kommen. Sie schrieb gemeinsam mit Janko Lauenberger, dessen Großmutter eine Cousine von Unku war, die Geschichte von Unku und ihrer Familie weiter. In der Lesung und im Gespräch, werden wir über das Leben von Sinti in der DDR sprechen, aber auch die vielen nicht erzählten Geschichten und das große Schweigen, die Verfolgungsgeschichte und ihre Aufarbeitung erwähnen. Im Anschluss an den Vortrag wird die Ausstellung „Ignorierter Genozid: Völkermord an Roma in Belarus 1941 – 1944“ eröffnet und von Maria Ulrich eingeführt.
Keine Anmeldung nötig.

Fachworkshop: Bilder dekonstruieren – Sensibilisierungsworkshop zum Thema Rassismus gegen Sinti und Roma und Gespräch zu lokalen Problemlagen und Lösungsansätzen
Freitag, 19.11.2021, 11.00-17.00 Uhr

In Plauen sind Roma. Schon eine Weile. Menschen sind gegangen. Neue sind gekommen. Es gibt Gerüchte. Ängste. Berührungsängste. Aber was ist eigentlich los? Keiner weiß es so recht. Das Thema ist komplex. Wir laden ein: Menschen aus der Verwaltung, der Ausländerbehörde, dem Jobcenter. Lehrerinnen und Sozialarbeiter. Menschen, die für die Presse arbeiten. Engagierte aus der Region, die wissen wollen was los ist und Angst haben, dass etwas eskaliert – die interessiert sind an einem guten Miteinander. Gemeinsam mit dem Verein RomaTrial aus Berlin, der sich seit Jahren mit dem Thema Antiromaismus (Rassismus gegen Roma) befasst und auch in sogenannten Brennpunkten in Berlin arbeitet, wollen wir uns sensibilisieren und informieren: Wer kommt warum? Was sind Vorurteile? Zudem stellen Mitarbeitende des sächsischen Vereins Romano Sumnal ihre Arbeit vor und geben eine Einführung in die Geschichte von Sinti und Roma.
Anmeldung bitte bis 16.11.2021.

Finissage: Roma und Sinti in Deutschland - Gemeinsam gut leben in Plauen
Samstag, 20.11.2021, 14.00 Uhr

Sinti und Roma leben seit Jahrhunderten in Deutschland. Das ist vielen nicht bewusst. Oft sind es Bilder von Armut und Zuwanderung die vielen in den Sinn kommen. Diese einseitige Beschreibung ist gefährlich, und dennoch muss erzählt werden, warum viele europäische Roma in Armut leben: Viele Familien können Verfolgungsgeschichte über Generationen hinweg erzählen. Über den Genozid an Roma im Nationalsozialismus ist wenig bekannt. Oft ist die Wanderschaft unfreiwillig, das Leben von Unsicherheit geprägt. Das gilt besonders für Roma aus dem ehemaligen Jugoslawien. Aber auch Roma aus Mittelosteuropa erfahren eine systematische Ausgrenzung, die es ihnen kaum ermöglicht, in ihren Heimatländern ein sicheres zu Hause für sich und ihre Familien aufzubauen. Einige von ihnen suchen ihr Glück in Deutschland – als Asylsuchende oder als EU-Arbeitnehmende in oft unsicheren Jobs. Nach einer Einführung in die Geschichte von Roma und Sinti wollen wir mit dem Verein Romano Sumnal und der Gruppe gegen Antiromaismus ins Gespräch kommen, und vor allem die Gründe für Migration näher beleuchten. Hierbei wird auch der Zuzug von Roma nach Sachsen thematisiert. Anschließend: Geführter Rundgang durch die Ausstellung „Ignorierter Genozid: Völkermord an Roma in Belarus 1941 – 1944“ mit Maria Ulrich.
Keine Anmeldung nötig.

Online-Anmeldung nicht mehr möglich.
Weitere Informationen erhalten sie telefonisch im Servicebüro unter (0351) 86602 11.