mit Kurator Frank Eckhardt
– Nicht nur, dass wir kein Rezept haben, eigentlich sind wir ratlos. Nicht erst seit der Corona Pandemie befinden wir uns in Veränderungsprozessen. Haben aber Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Wirtschaft oder Politik ein Rezept? Gibt es nicht sehr viele, auch gegensätzliche Rezepte, die helfen, schaden, unnütz sind oder sich ergänzen? Es wäre unlauter zu behaupten, wir hätten ein Rezept für die konstatierten Gebrechen, Phänomene und Probleme. Wenn wir nach Rezepten fragen, im Wissen, dass es diese als einfache Handlungsanweisungen in komplexen Gesellschaften nicht geben kann, distanzieren wir uns von denen, die vorgeben, alles Notwendige bereits zu wissen.
Rezepte können unterschiedlich sein: Verordnet sollen sie gegen etwas helfen – gegen individuelle oder gesellschaftliche Krankheiten und Gebrechen. Beim Kochen könnten sie Handreichung sein. Die Aussage: „Wir haben kein Rezept“ ist ein Eingeständnis von Nichtwissen, ein Erkennen, dass unser Wissen Grenzen hat. Eine Einladung, Fragen zu stellen. Das Zurücktreten eröffnet Räume zum Denken, zum Handeln. Die Aussage ist eine Ermunterung, aus der Negation positive Impulse zu generieren. Der ambivalente Augenblick schafft Überraschungen und ein Dazwischen. Das eröffnet Möglichkeiten, Problemlösungen diskutabel zu machen und Diskurse mit unterschiedlichen Gruppen zu führen.
Wir haben kein Rezept, aber Ansätze und Ressourcen, Menschen empfänglich zu machen für Solidarität, Offenheit, Spontanität, für das Glück im Unplanbaren, den Duft des Lebens.
Geplant: 2022 Portionen, Zubereitungszeit: mindestens 1 Jahr, Vorbereitung: keine, Zutaten: Empathie, Unbehagen, Unbefangenheit, Akzeptanz, Kreativität, Zuhören, Mut, Unvorhergesehenes, Verständnis, Austausch, Partizipation, Wut, Produktivität, alle Zutaten zusammenfügen und sich Zeit nehmen.
Je ¼ Liter Entwicklung und Kompromissbereitschaft unterrühren.
Humor und Kritik nach Belieben hinzufügen, mit einer Blume garniert servieren.
Künstler*innen Filippo Berta, Burkhart Braunbehrens, Yaacov Chefetz, Oleh Dmytruk, Franz Ehrenberg, Igor Grubić, Freya Hattenberger, Tobi Keck, Friedl Kubelka, Ulrike Kuchner, Matthias Leupold & Eric Berg, Bjørn Melhus, Beate Passow, Oliver Ressler, SEADS, Antje Seeger, Tools for Action – Bambi van Balen, Virgil Widrich
kuratiert von Denise Ackermann und Frank Eckhardt
Vernissage Do 22.9.2022 ‣ 20 Uhr
Ausstellungsdauer 22.9.2022 – 5.3.2023 (24.9. zum DCA-Rundgang geöffnet von 11 –18 Uhr, 8.10. ab 16 Uhr geöffnet, Nicht geöffnet 20.10., 22.12.22 – 3.1.23)
Öffnungszeiten Mi, Do & Fr 15 – 19 Uhr, Sa & So 14 – 18 Uhr
Eintritt 4/3 €, Freitag Eintritt frei
Ausstellungsführungen mit Einladung zu Kaffee, Kunst & Kuchen Eintritt 6/ 7 €
8.10.22 16:00 Kuratorenführung mit Denise Ackermann
5.11.22 16:00 Kuratorenführung mit Denise Ackermann
21.1.23 16:00 Kuratorenführung mit Denise Ackermann
in Kooperation mit dem Bauwagencafe
Rezeptfreie Ausstellungsführungen ohne Kuchen und Kaffee Eintritt 3/ 4 €
3.12.22 16:00 Kuratorenführung mit Frank Eckhardt
4.2.23 16:00 Kuratorenführung mit Frank Eckhardt
4.3.23 16:00 Kuratorenführung mit Frank Eckhardt