Nummer: SoKu 352
SKULPTUR/ STEIN
Uli Gsell, Ostfildern
Im Zwiegespräch mit dem Stein
Am Steinbildhauern hat mich seit jeher die Direktheit, das Elementare und Archaische begeistert. Anders als bei den plastischen, aufbauenden Techniken ist die eigentliche Form, um die es letzthin geht, immer bereits vorhanden und es besteht von Anfang an ein unmittelbarer Kontakt zwischen uns.
Der Stein führt ein Dasein, hat eine eigene Geschichte – durch Finden und Erkennen kann etwas zum Leben erweckt werden.
Vor dem eigentlichen Arbeitsbeginn steht der sinnliche Umgang mit dem Steinblock. Sehen, Riechen, Gewicht erproben, Wenden, Ausbalancieren, den Klang prüfen. Diese quasi pränatale Kommunikation ermöglicht das Wachsen der Idee, was die Skulptur sein kann. Ob figürlich oder abstrakt: Immer gibt es den Bezug zur eigenen Körperlichkeit und dem intuitiven Körpergefühl, welches sich auf den Stein übertragen lässt und so auch unsere Formentscheidungen prägt.
Skulptur bedeutet Entfernen von Masse von den äußeren Schichten eines vorgegebenen Blockes oder Stammes in Richtung seines Kernes. Oder anders gesagt: das nach außen drängende Volumen der Form trifft auf den durch Abtragen des überflüssigen Steinmaterials geschaffenen Raum. Bildhauerei ist also auch der Umgang mit und dem Verlagern von Materialgrenzen. Neben Masse und Volumen ergänzt im Verlauf des Kurses die Auseinandersetzung mit der Oberfläche diese beiden Kategorien zum bildhauerischen Dreiklang.
Entsprechend Ihren Kenntnissen und Fähigkeiten unterstütze ich Sie bei der Verwirklichung Ihrer Idee; dabei möchte ich Sie ermutigen, die Form im Stein „direkt“ zu finden.
Biografie
1967 geboren in Stuttgart 1988-1993 Studium Bildhauerei, Akademie der Bildenden Künste Stuttgart 1994 Studium an der Escuela Nacional de Artes Plasticas in Mexiko bei Kiyoto Ota 1999-2002 Leitung der Steinbildhauerklasse der Kunstschule Unteres Remstal seit 2015 Dozent für Bildhauerei, Freie Kunstschule Stuttgart FKS
Ausstellungen (Auswahl)
2020 „apocalypse ciao“, Galerienhaus Stuttgart (G); „Facetten“, Galerie der Stadt Ostfildern (G) 2019 „things falling apart“, Kunstverein Kontur, Stuttgart (G); „in situ“ (mit Andrea Eitel), Galerie im Torhaus, Leutkirch (E) 2018 „Summe der Teile“, Kunstbezirk im Gustav-Siegle-Haus, Stuttgart (G); „Organisches Bauen“, Galerie Sonnenberg, Stuttgart (G) 2017 „Körper, Raum, Entgrenzung“, Diözesanmuseum Rottenburg (G); „Lebensbühnen“, Freilichtmuseum Beuren (G) 2016 „Schnittpunkte“ (mit Hartmut Landauer), Galerie Schacher, Stuttgart (E) 2015 „Inhärenzen“ (mit Thomas Heger), Zehntscheuer Rottenburg (E) 2014 „heute hier morgen dort“, Municipal Gallery, Givatayim, IL (G); „Gott und die Liebe zur Mechanik“, Museum im Kleihues-Bau, Kornwestheim (G) 2012 „Zwischenräume“ (mit Eberhard Ross), Kunstverein Eislingen (E) 2011 „Reflets d‘artistes“, Galerie op der Kap, Mamer, LU (G)
Symposien (Auswahl)
2009 Symposium „20 Jahre friedliche Revolution“, Markkleeberg 2007 Bildhauersymposium „Kreuzungen“ in Piotrków Trybunalski, PL 2005 Symposium „Skulpturenweg Rheinland-Pfalz“2003 Internationales Bildhauersymposium in Essaouira, MA
ZEIT: Mo - Fr von 9.30 -17 Uhr inklusive Mittagspause
BITTE MITBRINGEN/ BEACHTEN: Werkzeug für die Steinbearbeitung (Fäustel 1000 gr oder 800 gr, Knüpfel, Spitzeisen, Zahneisen, Flacheisen, ggf. Setzeisen, Stockhammer), diverse grobe Schleifsteine oder Schleifpapier, Arbeitskleidung, festes Schuhwerk, Schutzbrille, Arbeitshandschuhe, Mundschutz (Steinstaub), kleiner Besen, Skizzen oder Modelle für die geplante Arbeit falls vorhanden, evtl. Zeichenutensilien.
HINWEIS: Werkzeug kann gegen eine Nutzungspauschale von 25,00 EUR ausgeliehen und Sandstein(e) für pauschal 25,00 EUR erworben werden – bei Bedarf bitte rechtzeitig anmelden unter service@riesa-efau.de.
Online-Anmeldung nicht mehr möglich.
Weitere Informationen erhalten sie telefonisch im Servicebüro unter (0351) 86602 11.