WOHLSTANDsalon/öffentlicher Vortrag: Ich will in meinem Stadtteil leben und nicht hip sein müssen! - GENTRIFIZIERUNG.

WOHLSTANDsalon/öffentlicher Vortrag: Ich will in meinem Stadtteil leben und nicht hip sein müssen! - GENTRIFIZIERUNG.

Diskussion, Vortrag
Freitag, 29.06.2012, 20:00 - 22:00 Uhr
Motorenhalle, Wachsbleichstraße 4a, 01067 Dresden
Wie bemerken wir Wohlstand? Wodurch lässt sich in einer Stadt oder in Stadtteilen Wohlstand erkennen? Welche sichtbaren Zeichen können wir als Wohlstand lesen?
Die Sozial- und Wirtschaftswissenschaften messen Wohlstand hauptsächlich über monetäre Kennzahlen - über das Bruttoinlandsprodukt (BIP bzw. BIP pro Kopf). Oft wird auch an dieser Größe festgehalten, da sie als statistische Größe klar fassbar ist. Doch das so erfasste jährliche prozentuale Wachstum an Produktionsmenge eines Landes sagt kaum etwas über den tatsächlichen erlebbaren und wahrnehmbaren Wohlstand einzelner aus. So wird das BIP seit längerem auch kritisch diskutiert.
Eine direkte Einflussgröße auf die Lebensqualität und dem Empfinden von Wohlstand ist unser täglich erfahrbare Lebensraum - der eigene Stadtteil. Sind in Stadtteilen größere Probleme erlebbar, ist z.B. die Bausubstanz  heruntergekommen, existiert eine sozial schwierige Bevölkerungszusammensetzung, mangelhafte Infrastruktur, dann sind diese Stadtteile für den Immobilienmarkt kaum von Interesse und die Entscheidung da zu wohnen ist selten eine bewusste Pro-Entscheidung.
Entwickelt sich in solchen Stadtteilen eine Eigendynamik der Bewohner_innen und sie nehmen sich ihres Stadtteiles an, um ihn lebenswerter zu machen, dann ist er getan, der erste Schritt zur Gentrifizierung. Das Interesse des Immobilienmarktes wächst und auch die Bevölkerungsstruktur beginnt sich zu wandeln. Dieses Großstadtphänomen ist vielerorts nicht nur in Deutschland zu beobachten. Ist es mithin zwangsläufig, dass diejenigen die den Anstoß für mehr Lebensqualität im Stadtteil gaben, irgendwann weiterziehen müssen?

In diesem WOHLSTANDSsalon werden wir uns mit den Vorstellungen auseinandersetzen, die einen Stadtteil lebenswerten machen. Weiterhin werden wir dies ganz praktisch untersuchen, in dem wir raus gehen. Raus in Dresdner Stadtteile und nach sichtbaren Kenngrößen des vorhandenen und nicht vorhandenen Wohlstandes Ausschau halten und diese zusammentragen.

Refernten_innen:
Prof. Dr. Jan Glatter
LOMU (www.lomu.net)

Kosten:
für Seminarteilnehmer kostenfrei
3/2 € für Nichtseminarteilnehmer_innen
Sprachen:
Deutsch

Kosten:
3 Euro / 2 Euro