Zu Wirkungen gesellschaftlicher Umbrüche im künstlerischen Werk
Die Gruppenausstellung „Transitionen. Zu Wirkungen gesellschaftlicher Umbrüche im künstlerischen Werk“ zeigt über 50 Gemälde, Arbeiten auf Papier sowie Plastiken und Skulpturen von 15 Künstler:innen mit biografischem Bezug zu Dresden aus den 1980er- und 1990er-Jahren sowie den beginnenden 2000er-Jahren in der Motorenhalle des riesa efau.
Ausgangspunkt ist die Zeit um 1989/90: Plötzlich steht die Gesellschaft Kopf. Was gerade noch galt, ist obsolet. Kunst, soeben noch wichtig, wird angesichts des gesamtgesellschaftlichen Umbruchs zur Nebensache – für die meisten. Einige haben das Land bereits in Richtung einer völlig anderen Gesellschaft gen Westen, in ein etabliertes föderales und kapitalistisches System verlassen. Diejenigen, die blieben, erleben nun ebenfalls einen grundlegenden Systemwechsel mit tiefgreifenden Auswirkungen auf alle Lebensbereiche. Positive wie negative Reibungspunkte – für viele die Legitimationsgrundlage für politische Haltungen und künstlerische Praxen – verlieren von einem Tag auf den anderen ihre Gültigkeit.
Die Ausstellung „Transitionen“ fragt danach, wie eine derart folgenschwere gesellschaftspolitische Umwälzung als plötzliche Zäsur das Werk und die Praxis von Künstler:innen unmittelbar prägt und verändert. Welche Relevanz hatten die langen Transformationsjahre seit 1989/90? Lässt sich eine Entwicklung des künstlerischen Werks überhaupt unabhängig von äußeren Einflüssen nachvollziehen?
Beispielhaft werden in der Gruppenausstellung jeweils Werke aus den 1980er-, den 1990er- sowie zur biografischen Erweiterung aus den frühen 2000er-Jahren schlaglichtartig beleuchtet. Die umfangreiche Präsentation ermöglicht es damit erstmals, diese Zeitläufe in einer konzisen künstlerischen Zusammenschau vergleichend zu erleben. Einige der ausgestellten Werke werden nach langer Zeit wieder öffentlich zu sehen sein, andere zum ersten Mal überhaupt.
Im Begleitprogramm zur Ausstellung kommen die Künstler:innen ausführlich persönlich zu Wort. Die zweiwöchentlich stattfindenden Künstler:innengespräche bieten die Gelegenheit für einen intensiven Austausch. Während der Laufzeit werden zudem Führungen und Workshops angeboten. Am 7. und 8. Februar 2025 treffen sich Kunstwissenschaftler:innen, Historiker:innen, Soziolog:innen sowie Kunstschaffende in der Motorenhalle für ein öffentliches Symposium und diskutieren gemeinsam aktuelle Perspektiven auf das Thema.
Zu der Ausstellung erscheint ein reich bebilderter Katalog mit Beiträgen von Frank Eckhardt, April Eisman, Teresa Ende, Matthias Flügge, Susanne Greinke, Tino Heim, Pauline Hohn, Paul Kaiser, Gregor H. Lersch, Astrid Nielsen, Carolin Quermann, Karl-Siegbert Rehberg, Johannes Schmidt, Christoph Tannert, Silke Wagler, Mathias Wagner, Angelia Weißbach und anderen.
Leihgeber
Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Albertinum und Kunstfonds des Freistaates Sachsen
Städtische Galerie Dresden - Kunstsammlung, Museen der Stadt Dresden
Kunstbesitz der Kustodie der TU Dresden
Künstler:innen, Privatbesitz, Kunstausstellung Kühl
Ausstellungsdauer 25.10.2024-2.3.2025
Öffnungszeiten Mi-Fr 15-19 Uhr, Sa/So 14-18 Uhr
Eintritt 3,50/ 5,00 Euro, Freitag frei
Zeitraum: 25.10.2024 – 02.03.2025
Nicht am: 21.12.2024 bis 02.01.2024
An Freitagen Eintritt frei
Kuratierung:
Frank Eckhardt, Dresden
Künstler und Kurator
Gwendolin Kremer, Dresden
Kunsthistorikerin, TU Dresden
Wissenschaftliche Mitarbeiterin Kunstbesitz / Kuratorische Leiterin Galerie der Kustodie im Görges-Bau
Silke Wagler, Dresden
Leiterin Kunstfonds des Freistaates Sachsen, SKD