Few were Happy With Their Condition. Video, Film and Photography in Romania

Die Ausstellung Few Were Happy with their Condition beschäftigt sich mit dem Zustand Rumäniens nach 1989: Einer Zeit voller Hoffnungen und Enttäuschungen, während derer der Wunsch nach Freiheit in einer wirtschaftlichen und für das kapitalistische Modell typischen Unsicherheit resultierte, während derer Korruption die gesamte Gesellschaft erfasste und zwischenmenschliche ebenso wie institutionelle Beziehungen mitprägte. Die kommunistische Vergangenheit, die darin begangenen Verbrechen und die Unterdrückung der Öffentlichkeit lasten bis heute schwer auf dem Land. Armut und Instabilität der postkommunistischen Ära führten zu einem Trauma, das den Alltag und die Emotionen der meisten Menschen prägt und wenig überraschend auch die künstlerische Produktion.
Mit einem Fokus auf typisch zeitgenössische Medien wie Video, Film und Fotografie spricht die Ausstellung die herrschende Unzufriedenheit in einer Gesellschaft an, die noch immer zwischen zwei Zeiten lebt: Mental von der Vergangenheit geprägt, will sie sich gleichzeitig davon befreien und endlich in die Zukunft aufbrechen.
Die Gegenwart ist in ihrer Komplexität natürlich einer der spannendsten Orte für Beobachtungen, weshalb sich auch viele Künstler in verschiedenen Formen gern mit ihr beschäftigen. Aber nicht nur die Zukunft wird durch eine Analyse der Gegenwart geschrieben: Auch die Vergangenheit hat einen mächtigen, allgegenwärtigen und mitunter erdrückenden Einfluss, gerade in einem Land wie Rumänien, wo die Phase des Übergangs scheinbar endlos anzudauern scheint.

10.9. - 17.10.2015

Kuratorin: Olga Stefan (USA/RO)

Künstler*innen: Ciprian Muresan, Dan Acosteoaei, Jozsef Bartha, Alexandra Croitoru, Cristina David, Monotremu, Claudiu Cobilanschi, Vlad Nanca, Dragos Alexandrescu, Bogdan Girbovan, Stefan Sava, Alex Mirutziu, Stefan Constantinescu, Cristi Pogacean, Irina Botea and Mircea Nicolae.