Anmerkungen zum Beginn des kurzen 20. Jahrhunderts
Gegenwartskunst zum 1. Weltkrieg
Ausstellung, Vernissage
Mittwoch, 15.10.2014, 20:00 - 22:00 Uhr
Motorenhalle, Wachsbleichstraße 4a, 01067 Dresden
Ausstellungsdauer: 15.10.14-3.1.2015, geschlossen: 21.12.14-1.1.15 Öffnungszeiten: Di-Fr 16-20 Uhr, Sa 14-18 Uhr <br><br>
Heutige Blicke auf das Vergangene... Anmerkungen zum Beginn des kurzen Jahrhunderts geht daran, geschichtliche Spuren des Ersten Weltkrieges in der Gegenwart darzulegen und den heutigen politischen und gesellschaftlichen, den nationalen und den europäischen Umgang mit ihnen künstlerisch zu reflektieren. In diesem Jahr 2014, da dessen Ausbruch sich zum hundertsten Male jährt, wird der Erste Weltkrieg plötzlich wieder zu einem aktuellen Thema. Aber bereits in den vergangenen Jahren haben sich viele Künstler mit den Fragen beschäftigt, welche die damaligen Ereignisse an uns Heutige stellen. Auch die wissenschaftlich-historische Forschung kommt nicht zum Stillstand, sondern gerade jetzt wieder zu teils viel diskutierten Neubewertungen. Im ersten Jahr des Gedenkens an den damaligen Krieg finden zahlreiche Ausstellungen statt, doch zeigen diese in der Regel historische Exponate. Bei Anmerkungen zum Beginn des kurzen Jahrhunderts wird dagegen ein thematisches Programm aus Ausstellungen, Begegnungen und diskursiven Veranstaltungsformaten realisiert, welches auf aktuellen Kunstwerken und heutigen Blickwinkeln basiert.
Inhaltlich bezieht sich das Projekt auf folgende drei thematische Ebenen: 1. Zunächst auf die historischen Ereignisse des Ersten Weltkriegs: Die anfängliche teilweise Kriegsbegeisterung, der nationalistische Taumel, die Illusion von der Einheit der jeweiligen Nation, die Hybris der Herrschenden, dann auf das Leid, die unmittelbaren Folgen, die aus dem Zusammenbruch erwachsenden Utopien von vormals Beherrschten. 2. Überdies auf die national und zeitlich unterschiedlichen, ja oft gegensätzlichen Narrative zu jenem Krieg, zu dessen Ursachen und Ausgang. 3. Schließlich wird, vor allem in den begleitenden Veranstaltungen, der Blick schlaglichtartig auch auf gegenwärtig virulente Problemfelder gerichtet, die sich mit dem Ersten Weltkrieg vergleichen lassen oder gar aus ihm heraus resultieren könnten. Was bedeuten diese, nunmehr ein Jahrhundert zurück liegenden Geschehnisse, Bewegungen, Gedanken für uns? Was ist aktuell daran? Was verlangt eine künstlerische Stellungnahme?