Foto: © Detlef Eden
„Du sollst nicht funktionieren. Für eine neue Lebenskunst” Ariadne von Schirach

„Du sollst nicht funktionieren. Für eine neue Lebenskunst” Ariadne von Schirach

Lesung
Mittwoch, 22.10.2014, 20:00 - 22:00 Uhr
Motorenhalle, Wachsbleichstraße 4a, 01067 Dresden
Sind wir klüger geworden? Rückblickend werden Ereignisse hinsichtlich historischer Tatsachen interpretiert, so auch aktuell bezogen auf den Ersten Weltkrieg und die Stimmungsbilder der damaligen geistigen, wissenschaftlichen und künstlerischen Avantgarde. Heutzutage sagt man ihr eine psychoanalytische Selbstbeschäftigung nach und Neurasthenie (heute würde man es Burn-Out nennen) schien verbreitet zu sein. Die „Entzauberung der Welt”, das Experimentieren mit neuen Lebensformen und intensive Diskussionen um die Moderne prägte sie. Gegenüber Technik und Ausbeutung der Natur gab es ebenso kritische Stimmen und man versuchte sich in Reformbewegungen. Die globalen Wirtschafts- und Finanzvernetzungen ließen einen Weltkrieg für sie jedoch eher unmöglich erscheinen … Die Themen nach 100 Jahren ähneln sich. Burn-Out gehört fast zum guten Ton. Die Psychologisierung des Selbst ist weitergegangen. Kapitalismuskritik ist fast schon Mainstream. Die Auswirkungen unseres Handelns, unseres technischen Fortschritts werden kritisiert – Alternativen ausprobiert. Doch wir bewegen uns scheinbar wie unwissend Tätige, so nennt es Ariadne von Schirach. Um nicht mehr zu funktionieren, schlägt sie eine poetische Revolution vor, damit es mehr gibt als den Homo oeconomicus, als das eine Funktionselement für unsere Körper, unsere Selbst und unsere Liebe. Diese Veranstaltung findet in Kooperation mit dem 6. Umundu-Festival für global nachhaltigen Konsum 17.10.-25.10.14 statt.